«Eine Reise durch Deutschland von Paris aus nach Hamburg im Jahre 1843 nimmt Heine zum AnlaBeiner ironischen Bestandsaufnahme der sozialen und politischen Wirklichkeit seiner Zeit. Das «Wintermarchen» ist in Wahrheit ein tief pessimistisches Bild des deutschen «politischen Winters» und ein hochst engagiertes sozialrevolutionares Programm. Gegen Nationalismus und religiose Bevormundung. Fur ein erfiilltes Leben in Frieden und Freiheit.»

«Die Nordsee» entstand als Teil der zwischen 1826 und 1831 erschienenen «Reisebilder» nach einem Aufenthalt Heines auf der ostfriesischen Insel Norderney. Von den drei Abteilungen, in die der Text gegliedert ist, gibt das vorliegende Hamburger Leseheft die dritte Abteilung wieder. Keine Reiseschilderung im eigentlichen Sinne, beschaftigt sich dieser Prosatext in Essayform nur einleitend mit dem Leben im Seebad Norderney. Schon sehr bald wendet sich Heine ganz anderen und sehr unterschiedlichen Themen zu: Er setzt sich mit Goethe auseinander, den er im Abschluss seiner Harzwanderung besucht hatte, geht kritisch mit den gesellschaftlichen Verhaltnissen ins Gericht, greift den deutschen Adel an und bezieht Stellung zu den politischen Ereignissen in Frankreich und zu Napoleon. Diese Gesellschaftskritik Heines, mehr oder weniger ausgepragt auch in den anderen Teilen der «Reisebilder» vorhanden, fuhrte zur Zensur und schliesslich 1835 zum Verbot seiner Schriften in Deutschland.»