Bei dem Roman ›Die Armen‹ handelt es sich um die unmittelbare Fortsetzung des Untertan. Im Untertan beschreibt Heinrich Mann de Werdegang von Diederich Heßling als typischem Vertreter der Bürgerwelt im Kaiserreich. Zum Teil mit demselben Personal schildert Heinrich Mann jetzt die Heßling-Welt aus der Sicht des Proletariats, das den durch Lug, Trug, Raffgier und vor allem durch Ausbeutung der Arbeiter in der Papierfabrik erwirtschafteten Wohlstand des mittlerweile Geheimen Kommerzienrats Heßling erst möglich macht. Rudolf Leonhard schrieb 1917 beim Erscheinen der Erstausgabe im Berliner Börsen-Courier: Dieser Roman ist die stärkste Konzentration der Gegenwart; für spätere Historiker das sicherste Dokument einer Epoche, die für Deutschland die wilhelminische heißen wird. Hier hat sie, die noch besteht, einen Spiegel. Und der Spiegel zeigt nicht nur, sondern urteilt. Wir jungen Leser aber hören die Zukunft aus diesem Buche, alles, was wir wollen. Einzelnes sogar wie der Zusammenschluß der geistigen und der proletarischen Jugend – bei Heinrich Mann steht es immer schon. Hermann Hesse meinte: Eine Räubergeschichte, mit der alten konstruktiven Kraft Manns aufgebaut, an vielen Stellen von seinem atemlosen Temperament beflügelt, da und dort gespenstisch beleuchtet von seiner alten wilden Freude an der Karikatur.
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