«Ich habe Hymnen, die ich schweige» — das eigene Ich und die mogliche Existenz Gottes in Worte zu fassen und begreifbar zu machen, ist das grosse Thema der Literatur um 1900. Aus der Anbetung Gottes in den Stundenbuchern des Mittelalters wird bei Rilke die Suche nach Gott und der eigenen Identitat. Sein wichtigstes Fruhwerk entstand vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen in der Grossstadt Paris. «Das Stundenbuch», erschienen 1905, geliebt wegen der Musikalitat seiner Verse, kritisiert wegen seiner verklarenden Wirklichkeitssicht, ist eins der bedeutendsten lyrischen Werke der Moderne.»
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